Man möchte eigentlich meinen, dass der Alkoholgehalt von einem Likör immer klar ist. Besonders dann, wenn du ihn selbst herstellst. Denn schließlich nutzt du dafür einen Schnaps oder eine andere alkoholische Grundlage und dessen Gehalt zählt. Oder? Falsch! Diese Faustregel gilt nicht immer.
Warum das so ist und wie du den Alkoholgehalt richtig bestimmen kannst, darum geht es nun in diesem Blogeintrag.
Destillierte Liköre verändern ihren Alkoholgehalt
Klar ist: Mischst du Früchte mit Schnaps, gibst Zucker und noch Wasser hinzu, dann bleibt der Alkoholgehalt gleich. Nutzt du hier eine alkoholische Grundlage, die beispielsweise 20 % Vol. misst, bleibt es auch bei dieser. Das Volumen bleibt völlig gleich.
Liköre allerdings, die du destillierst, machen es dir dabei nicht so einfach. Dadurch, dass bei der Destillation Wasser verdampft, verändert sich automatisch das Volumen. Der Alkoholgehalt steigt.
Alkoholgehalt im Likör bestimmen – Liköre selbst lassen sich nicht spindeln
Der einfachste Weg, um den Alkoholgehalt von einem Getränk zu messen, ist das Spindeln. Nur funktioniert das bei reinem Likör nicht. Saft, Zucker und fruchteigene Farbstoffe verändern die Dichte, wodurch diese mit der Spindelskala nicht mehr einhergeht. Eine Messung lässt sich nicht umsetzen.
Da aber die Mischung von Alkohol und Wasser immer gleich bleibt, gibt es einen kleinen Umweg dafür. Man bezeichnet es auch als Probedestillation.
So funktioniert die Probedestillation
Nimm 100 ml des Likörs und mische diesen mit 100 ml von Wasser. Destilliere diese Mischung und nutze die Hälfte davon (also 100 ml), um mit einem Alkoholometer den Gehalt abzulesen.
Alternativ: Berechne den Alkoholgehalt anhand der Zutaten
Etwas umständlicher, aber genauso zielführend, ist das klassische Ausrechnen vom Alkoholgehalt. Das funktioniert genauso, wie du es bei einem nicht-destillierten Likör ausrechnen würdest. Nur musst du den Wasserverlust durch die Destillation berücksichtigen!
Am besten nutzt du dafür die Angaben aus dem jeweiligen Rezept. Hier ein Beispiel:
Die Zutaten lauten:
- 500 g Sauerkirschen
- 500 ml Vodka (38 % Vol.)
- 150 g Zucker
- 1 halbe Zimtstange
Was hier kaum ins Gewicht fällt, ist die Zimtstange. Die musst du also nicht berechnen. Dafür zählst du aber die anderen drei Zutaten zusammen. Insgesamt haben wir hier 1.150g.
Die Bemessungsgrundlage vom Alkoholgehalt im Vodka richtet sich durch die angegebenen 38 % Vol. immer pro 100 ml. Du brauchst eine klassische Überschlagsrechnung, um den Gehalt vom Vodka alleine zu ermitteln. In diesem Fall lautet die Rechnung 38: 100 x 500 = 190 g reiner Alkohol, der darin enthalten ist.
Nun benötigst du das Gesamtgewicht. Wir haben 1.150 g (die Früchte musst du immer mitrechnen, auch, wenn sie beim Umfüllen nach vier Wochen wegkommen, siehe dazu im Rezept für Kirschlikör). Den Anteil des reinen Alkohols musst du nun durch das Gesamtgewicht teilen – und anschließend wieder mal hundert rechnen. Also erneut eine Überschlagsrechnung. Diesmal lautet sie 190: 1.150 x 100 = 16,52 % an Alkoholgehalt.
Werbung
Die Berechnungsformel nochmal zusammengefasst
- Rechne das Gesamtgewicht des Likörs aus
- Alkoholgehalt der alk. Grundzutat: 100 x Menge der alk. Grundzutat = reiner Alkohol
- Reiner Alkohol: Gesamtgewicht x 100 = Alkoholgehalt des Likörs
Abgesehen von der genannten Berechnungsformel gibt es noch einige andere Wege, den Alkoholgehalt von einem Likör auszurechnen. Das ist allerdings eine der einfachsten.
Kennt ihr schon unserer Facebookgruppe für leckere Rezepte?
Wir freuen uns auf deine Mitgliedsanfrage (Hier anmelden*) und vor allem, auf deine Bilder und Rezepte.
Letzte Aktualisierung am 12.08.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API